Mit dem "Crashkurs Pharmakologie" erhält man ein sehr prüfungs-orientiertes Lehrbuch mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis: der Umfang der Themen richtet sich weniger nach klinischer Relevanz sondern vielmehr nach IMPP-Vorlieben. Für die gezielte Prüfungsvorbereitung mit chronischem Zeitmangel ist das natürlich ein unschlagbarer Vorteil, da man ohne Ballast gezielt auf die teils kniffligen IMPP-Fragen vorbereitet wird - in der Klinik wundert man sich dagegen vielleicht etwas über die gesetzten Schwerpunkte (oder über das IMPP...).

Nichtsdestotrotz ist dieses Lehrbuch sehr wohl zu empfehlen, da es äußerst übersichtlich gestaltet, verständlich und knapp geschrieben ist und dabei doch alle für Prüfungen relevanten Themen abhandelt. Wer dagegen tiefer in die Materie einsteigen will, ist mit umfangreicheren Lehrbüchern sicherlich besser beraten - oder sollte Pharmazie studieren...

Ein Buch, das zunächst durch seine spartanische Beipackzettel-Optik auffällt und als das Telefonbuch unter den Pharma-Büchern gilt. Es gibt sich vorlesungsorientiert und erscheint jedes Jahr im April neu. Ein aktuelleres Lehrbuch zur Pharmakologie wird man also kaum finden. Es erfreut sich bei Studenten großer Beliebtheit und ist dementsprechend weit verbreitet. Die Wirkstoffe und Wirkmechanismen, die im letzten Staatsexamen gefragt wurden, sind jeweils gekennzeichnet, so daß man ein Gefühl dafür bekommt, was vom IMPP gern gefragt wird. Das Buch bietet also einen hohen Gebrauchswert zu einem angemessenen Preis - lediglich die Aufmachung könnte besser sein.

Die erste Auflage dieses Lehrbuches, das sich insbesondere an Medizinstudenten wendet, ist bereits 1964 erschienen. Es ist also ein echter Klassiker und dadurch weit verbreitet. Die Autoren legen Wert auf das Verständnis von Arzneimittel-Wirkungen, die entsprechend ausführlich besprochen werden. Durchgehend farbige Abbildungen und Schemata erleichtern das Verständnis für die zahlreichen Wirkmechanismen zusätzlich. Das Buch hieß ursprünglich mal "Kurzes Lehrbuch der...", und es gehört auch jetzt noch eher zu den dünneren Pharma-Büchern. Der Schwerpunkt liegt eben auf dem Verständnis grundlegender Mechanismen und den therapeutischen Aspekten, weniger auf einem vollständigen Überblick über den Arzneimittelmarkt. Wenn man ein Buch zum Nachschlagen von Medikamenten mit Dosierungen sucht, ist man hier also an der falschen Adresse.

Die Gliederung des Buches ist nicht immer ganz gelungen (z.B. wird Asthma bronchiale bei den beta-2-Mimetika nur kurz erwähnt, für eine ausführlichere Darstellung muß man auf ein Extra-Kapitel ausweichen). Die Gestaltung ist dafür sehr ansprechend und der Text klar formuliert. Und da auch mit Seitenhieben auf die Pharma-Industrie nicht gespart wird, ist das Buch sogar teilweise recht unterhaltsam zu lesen - was für ein Lehrbuch der Pharmakologie doch recht beachtlich ist.

Ein typischer Vertreter der sehr beliebten Taschenatlas-Reihe: links der Text, rechts die Bilder. Das Buch beschränkt sich aufs Wesentliche, was sicherlich zum Einstieg und zur Vorbereitung auf Prüfungen ein unschlagbarer Vorteil ist. Ob der Taschenatlas ein "großes" Lehrbuch während des gesamten Studiums ersetzen kann, ist allerdings fraglich, zumal die Pharmakologie einen der größeren Fragen-Anteile des Examens ausmacht. Und als Zweitlehrbuch ist der Taschenatlas einfach zu teuer!

Ein Lehrbuch mit einer weniger langen Tradition als der Lüllmann ist das von Oberdisse/Hackenthal. Es ist ähnlich aufgebaut, etwas ausführlicher und hat einen klaren Preisvorteil. Leider ist der Text etwas trocken geraten, aber wen das nicht stört, ist mit diesem Buch sicherlich ganz gut bedient. Die Aufmachung ist modern und übersichtlich. Am besten leiht man sich das Buch aber vorher aus, bevor man sich zum Kauf entscheidet.