Die Betonung liegt hier auf "Grundkurs", ist der "kleine Mumenthaler" doch ein recht schmales Buch. Nichtsdestotrotz ist es hervorragend geschrieben und der didaktische Aufbau überzeugt. Im ersten Teil werden kurz und knapp Grundlagen zur neurologischen Untersuchung (Anamnese, Neurostatus, apparative Diagnostik) und Diffenrenzialdiagnostik neurologischer Syndrome vermittelt. Wie in der Neurologie üblich, wird auch hier besonderer Wert auf die topische Diagnostik gelegt (von der klinischen Symptomatik zur Lokalisation der Läsion). Auch neurophysiologische und -anatomische Grundlagen werden wiederholt, um eine Basis zum Verständnis neurologischer Erkrankungen zu schaffen.

Letztere werden dann im zweiten Teil - überwiegend sortiert nach topographischen Gesichtspunkten - abgehandelt. Zahlreiche Abbildungen, Schemata und Tabellen ergänzen den verständlich geschriebenen Text. Insgesamt hinterläßt das Buch einen guten Eindruck. Es ist vor allem geeignet für Minimalisten, die einen schnellen Einstieg in das komplexe Fach suchen. Wer sich jedoch intensiver mit der Neurologie beschäftigen möchte, sollte sich besser für eines der "großen" Lehrbücher entscheiden.

Mit dem "flexiblen Taschenbuch" von Delank/Gehlen bekommt man ein handliches Lehrbuch für die Kitteltasche, das prägnant und ohne Umschweife die wichtigsten Themen der Neurologie vermittelt. Kompakt und dennoch flüssig zu lesen und mit vielen Abbildungen versehen ist dieses Buch mehr als ein Kurzlehrbuch. Es ist klinisch orientiert und eignet sich daher besonders als Begleiter auf der Station. Durch die klare Gliederung ist ein schnelles Nachschlagen möglich und die Orientierung fällt leicht. Die wichtigsten Inhalte werden in farblich hervorgehobenen Kästen wiederholt, was besonders zur Prüfungsvorbereitung hilfreich ist. Insgesamt ist der "Delank/Gehlen" zum schnellen Einstieg in die Neurologie geeignet, ohne daß man sich allzu sehr mit Details aufhalten muß.

Ein weiterer Klassiker, der die Neurologie ebenfalls sehr ausführlich und fundiert abhandelt, ist der "Poeck/Hacke". Hier fallen vor allem die qualitativ hochwertigen neuro-radiologischen Bilder auf, die in dieser Fülle in keinem anderen Neurologie-Lehrbuch zu finden sind. Ein weiterer Pluspunkt ist die angenehm zurückhaltende optische Gestaltung, die nicht vom Text ablenkt und doch wichtige Inhalte deutlich hervorhebt. Schwächen hat das Buch bei der Darstellung der neurologischen Untersuchung: hierzu könnten mehr Abbildungen vorhanden sein. Dafür ist der Text flüssig und verständlich geschrieben, Zusatzinformationen sind kleingedruckt oder in separate Infoboxen ausgelagert.

Die Kapitel werden eingerahmt von einleitenden Fallbeispielen und abschließenden Zusammenfassungen. Erfreulicherweise werden auch neuropsychologische Syndrome und "Befindlichkeitsstörungen" abgehandelt, so daß der Bezug zur Psychiatrie hergestellt wird, was in den weniger umfangreichen Lehrbüchern oft zu kurz kommt. Auch dieses Buch richtet sich eher an besonders an Neurologie interessierte Leser - diese werden mit dem "Poeck/Hacke" auch hervorragend bedient.

Eines der besten Neurologie-Lehrbücher ist sicherlich immer noch der "Mumenthaler". Ein echter Klassiker, der bereits in der 11. Auflage erscheint. Daß es trotz des Taschenbuchformats nicht in die Kitteltasche paßt, liegt an dem Umfang des Buches: Ausführlich und umfassend wird hier die gesamte Neurologie abgehandelt, was sicherlich das in Examina und Klausuren erforderliche Wissen deutlich übersteigt. Es richtet sich seit der 11. Auflage auch ausdrücklich an angehende Fachärzte, was sich auch im Preis niederschlägt. Weitere Gründe, warum das Buch für Studenten eher ungeeignet ist: die Kapitel über neurologische Untersuchungsmethoden wurden gestrichen und auch die Aufmachung ist nicht so einladend wie bei anderen Büchern. Wer sich allerdings intensiv mit dem Fach auseinandersetzen möchte, liegt hier richtig.

Der Aufbau des Buches ist sehr übersichtlich, der Text hervorragend geschrieben und verständlich. Der Text wird durch zahlreiche Abbildungen, Zeichnungen und Tabellen ergänzt. Eine klare Gliederung sowie das ausführliche Sachverzeichnis erleichtern die Orientierung, so daß sich das Buch auch gut als Nachschlagewerk eignet.

Das Konzept der "Dualen Reihe" dürfte mittlerweile bekannt sein: Ausstattung und Umfang des Haupttextes entsprechen dem eines ausgewachsenen Lehrbuches, in der Randspalte verbirgt sich zusätzlich ein komplettes Repetitorium zur gezielten Prüfungsvorbereitung. Man bekommt also sozusagen zwei Bücher zum Preis von einem - noch dazu aus einer Hand, so daß man sich nicht erst an einen neuen Schreibstil, andere Gliederung etc. gewöhnen muß.

Wichtige Sachverhalte und Definitionen werden farblich hervorgehoben, viele Abbildungen und Schemata unterstützen das Verständnis. Hinzu kommen kurze Fallbeispiele, die den Text etwas lebendiger werden lassen. Layout und Aufbau des Buches sind einheitlich und übersichtlich, die Orientierung fällt leicht und man erkennt schnell das Wesentliche. Wer bereits andere Titel der "Dualen Reihe" kennt, wird sich also schnell zu Hause fühlen.

Zum Wiederholen ist das Buch bestens geeignet: Stichpunkte, die man sich sonst herausschreiben würde, sind bereits im integrierten Kurzlehrbuch enthalten. Der eigentliche Lehrtext ist dabei überwiegend verständlich geschrieben. Mit diesem Buch ist man also gut gerüstet für Prüfungen. Wer tiefer in die Klinik einsteigen will, ist mit umfangreicheren Werken dagegen besser bedient.